Vom Mut bei sich zu bleiben – auch wenn es der Masse nicht passt
Eines der größten Geschenke im Leben ist zu wissen:
Wer bin ich?
Was ist mit mir passiert?
Möchte ich so ein Leben führen?
Das sind allerdings auch eine der schwierigsten Fragen, die ich mir stellen kann. Und der Weg zur Antwort macht auch oft keinen Spaß, ist nicht leicht. Manche massive Gebirgskette muss erklommen werden, Wunden werden explosionsartig aufgerissen und im Nebel der „Geschosse“ kann man schon mal die Orientierung, den Mut und die Hoffnung verlieren.
Und doch ist es für mich der einzige Weg um in meine Kraft, zu meiner Passion und zu meinem Lebensglück zu kommen. Dies ist auf jeder Lebensebene wichtig.
Heute möchte ich den Reitsport als Beispiel nehmen. Es gibt viele unterschiedliche Reitlehrer, Konzepte und noch mehr Meinungen, wie es richtig ist, ein Pferd zu reiten. Meist ist der Fokus nur auf „das einzig Wahre“ gelegt.
In meiner über 20-jährigen Berufserfahrung war noch nie ein Patient dabei, bei dem nur das Eine, die eine Methode funktioniert hätte.
Jeder Mensch, aber auch jedes Tier, ist ein Individuum. Auch wenn es genügend Reize gibt, die eine einheitliche Masse erschaffen wollen. Jeder trägt sein eigenes Päckchen bei sich, das unterschiedlich mit Erlebnissen, Erkrankungen, Erfahrungen, vielleicht Traumatas, Geschichten, Narben etc. gefüllt ist.
Selbst bei einem Individuum funktioniert auf Dauer nicht die eine Methode. Der Körper, Geist, Seele, Umwelteinflüsse etc. verändern sich und was vielleicht vor Jahren super funktioniert hat funktioniert plötzlich nicht mehr.
Das ist auch gut so!!! Denn das bedeutet Weiterentwicklung und Leben!
Die Frage ist, wie offen kann ich auf Neues zugehen?
Bin ich bereit etwas Neues auszuprobieren?
Gönne ich mir auch Fehler?
Ich wähle hier ganz bewusst das Wort: gönnen. Fehler sind etwas WUNDERbares, denn sie enthalten das Wunder etwas zu lernen, zu wachsen, Neues zu entdecken.
Die Kunst erfolgreich im Reitsport zu sein.
Wenn ich nun mit meinem Pferd super trainiere, mir vielleicht sogar unterschiedliche Lehrmeister gönne, Lehrgänge besuche, mich um die körperliche und geistige Balance beim Pferd kümmere...,bin ich schon mal auf einem guten Weg.
Alles klappt super. Dann fahre ich auf ein Turnier, sehe all die Supercracks mit ihrer Mega Ausrüstung und Pferde, die vor Abstammungsqualitäten nur so glänzen.
Auf dem Abreite-Platz läuft es noch richtig gut. Kaum das Viereck beritten, schält ein ganz schräger Autopilot ein und die Kommunikation zwischen mir und meinem Pferd bricht ab. Als würden jeder plötzlich eine andere Sprache sprechen.
Mein Pferd scheut, reagiert nicht auf meine Hilfen und aus einem bei „X“ bitte Halten, wird ein, wenn möglich, nicht im gestreckten Galopp das Viereck verlassen und dabei nicht das Richterhäuschen umreiten.
Was ist passiert? Es könnte sein, dass ich mit meinem Pferd die Turniersituation nicht richtig geübt habe. Vielleicht immer nur in einer „sterilen“ Halle geritten bin. Mein Pferd keine anderen Plätze, Fahnen, Gelände, Menschenansammlungen, Klappern, Kinderlachen, bellende Hunde etc. kennt.
Je mehr Reize ein Lebewesen kennen lernt und die Erfahrung macht, ja das kann ich aushalten, umso mehr Vertrauen hat es in sich selbst und wird neue Situationen gut meistern können.
Es könnte allerdings auch sein, dass ich als Reiter meinen Fokus, mein Vertrauen in mich selbst und in mein Pferd, somit die innere Balance von mir selbst verloren habe.
Ich persönlich bin der festen Meinung, dass der Fehler zu 99% beim Reiter liegt!
Ich als Reiter trage die Verantwortung! Ich als Reiter habe die Aufgabe mein Pferd zu führen und wenn es anders reagiert als es sollte, habe ich als Reiter etwas übersehen, die Kommunikation meines Pferdes nicht verstanden oder eben meinen Fokus nicht bei meinem Partner gehabt.
Dies alles ist menschlich und macht uns zu liebenswerten Wesen und nicht zu gefühllosen Robotern.
„ Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“ (Hermann Hesse)
Innere Balance und mentale Stärke für den Reitsport trainieren.
Es ist wie ein Muskel, den ich trainieren sollte. Es ist auch da noch kein Meister vom Himmel gefallen – sonst wäre er nämlich tot. Wie schaffe ich es nun im Viereck meinen Fokus zu halten?
Ganz bei meinem Pferd und der Aufgabe zu sein, ohne mich von all dem Außen ablenken zu lassen?
Natürlich wäre es super, wenn wir alle in der Kindheit gelernt hätten, uns selbst bedingungslos zu vertrauen. Auch dieses Ideal-Bild ist mir noch nicht begegnet.
Meine Kindheit und somit die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern. Heute ist mein großer Tag und heute kann ich den ersten Schritt für eine neue Vergangenheit machen. Egal ob ich mit einem Klienten körperlich oder mental arbeite, ist es für mich immens wichtig, ein Gesamtbild zu erarbeiten. Das augenscheinlichste Problem ist es meist nämlich nicht.
Hier ist eine kriminalistische Spürnase, Neugierde und vielleicht auch mein schwäbischer Tüftlergeist wichtig und genau das macht meine Arbeit so spannend und ich lebe es mit vollem Herzblut.
Welche Blockaden oder negative Glaubenssätze stellen sich mir hier in den Weg?
Bin ich gut genug? Kann ich da überhaupt mithalten? Oh je, da ist… Versagensangst… Scham...
Es gibt viele Ursachenmöglichkeiten. Wichtig ist nur herauszufinden was es ist und vor
allem, welches Mittel / Methode / Übung mir jetzt in dieser Situation helfen kann. Es können spezielle Atem- oder Meditationsübungen, Mentalfeld-Technik (Klopfakkupunktur) nach Dr. Dietrich Klinghardt, verbunden mit positiven Glaubenssätzen sein. Manchmal reicht es schon zu wissen, wie dieser „Zwerg“ heißt, der sich mir da in den Weg stellt, um ihn in die Wüste zu schicken.
„ Es wird gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht“ (Hermann Hesse)
Es muss zu mir und meiner Persönlichkeit in der jetzigen Situation passen und immer mal wieder angepasst werden.
Egal was die Anderen sagen, ob sie über mich lachen, mich anfeinden, mir einen Gegenwind schicken...
Ich darf meinen eigenen Weg finden und ihn auch gehen!
Auch wenn er für Außenstehende sehr schräg oder sogar unmöglich ist.
Gerne unterstütze ich Dich dabei, Deinen eigenen Weg zu finden und stelle gemeinsam mit Dir einen „Handwerkskoffer“ mit Übungen zusammen, der Dich genau in diesen Situationen unterstützt.
Ich freue mich darauf!
Herzliche Grüße
Bianca
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