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AutorenbildBianca Kaiser

Es sind die Stillen, die Deine Hilfe benötigen!

Aktualisiert: 10. Apr. 2020


Wie geht eine Physiotherapeutin mit der Krise um. Welche Ängste sie jeden einzelnen Tag hat und welche Strategie Ihr hilft wieder neuen Mut, Kraft und Hoffnung zu schöpfen
Bianca Kaiser-Physiotherapeutin in der Corona-Krise

Es ist still um mich geworden. Ich habe mich vor 10 Tagen bewußt zurückgezogen.

Zu laut, zu schrill, zu angsteinflößend ist es um mich herum geworden.


2011 war mein persönlicher Lockdown.


Mir riss es den Boden unter den Füßen weg, zerschmettert an einer Wand...im Sinne von Körperlichkeiten, finanzieller Stabilität, einem Dach über der Kopf, ein soziales Netzwerk und Leben.


Völliger Lockdown!


Es fing mit einem Knall an – doch die Auswirkungen gruben sich über Jahre noch tiefer und tiefer.

Was war die Ursache?

Gibt es einen Schuldigen?


Coaching Physioreiter Kaiser
Schuldige in der Corona Krise

Das sind die ersten Fragen, die gestellt werden.

Es ist immer ein Gesamtbild.

Ein Virus,ein Bakterium, der Krebs, die Feinde...benötigen immer ein bestimmtes Umfeld, in das sie eindringen können. In einem gesunden Körper und Geist habe sie kaum Chancen sich breit zu machen und zu vermehren. Eine natürliches Securitysystem wirft die „Eindringlinge“ hinaus.


2011 war keine Security mehr vorhanden. Alle Türen und Tore waren weit geöffnet und jeder konnte auf allen Ebenen mit dreckigen Füßen hereinspazieren und dabei noch seinen Sondermüll abladen.

Körper, Geist und Seele sind an dieser Wand damals zerschmettert.


Lockdown – isoliert – finanziell, sozial und menschlich.


In Zeiten, in denen man mit dem Rücken an der Wand steht, ist es eine gute Idee, sich mal kurz anzulehnen sowie Rückendeckung zu suchen und eine Pause zum Atmen zu machen.


Cooler Spruch! Aber nicht, wenn man mittendrin steckt.

Doch! Genau dann.

Im Zentrum eines Orkans ist es am ruhigsten.


Durch die aktuelle Situation (ich benutze bewusst den Namen nicht!) wurden all die alten Narben aber so was von angetriggert.

Mein System sprang auf allen Ebenen auf Alarmstufe ROT – DUNKELROT!


Im Oktober 2019 in ein neues Bundesland gezogen.

Im Dezember 2019 allen Mut zusammen genommen und eine neue Praxis für Physiotherapie eröffnet.

Februar 2020 verändert ein Virus die Welt.


Oder waren es die Menschen, die die Welt veränderten?


Über Wochen konnte ich mich auf mich fokussieren. Nach einem Einkauf setzte mir die Angst der Menschen aber wirklich zu und auch mich überkam diese Panik. Alle alten Ängste kamen hoch.


Wie soll ich das nur schaffen?

Was wird aus meiner Praxis?

Wie werde ich meinem Lebensunterhalt und allen Verpflichtungen nachkommen können?

Ich bin eine Solounternehmerin. Sprich immer und für alles alleine verantwortlich.

Es ist nicht nur meine Praxis, sondern auch mein neues Zuhause bedroht.

Ich saß hier weinend und gelähmt vor Angst alleine in meinem Zuhause und wusste nicht vor noch zurück.


Was habe ich in den letzten 9 Jahren erreicht?

Was habe ich vorzuweisen?


Ich habe MICH wieder auf die Beine gestellt.


Wieder und wieder. Und nochmal!


Physiotherapie für Reiter, Sitzschulung, Bewegungstraining, Seminare für Reiter, Bianca Kaiser
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Hatte ich dabei Angst? Große!


Hatte ich Rückschläge? Ja – in der Gestalt eines Tsunamis.


Habe ich erneut Fehler gemacht? Oh ja – viele!


Habe ich aufgegeben? NIEMALS!


Ich habe Dinge losgelassen – aber NIEMALS aufgegeben!

Liebes Universum,

ICH WERDE AUCH DIESES MAL NICHT AUFGEBEN!!!

Omas Lieblingsbaum!

Was gibt mir diese Kraft?


Die Natur und aktuell mein Garten, seine Bewohner und meine absolute Zaubermaus Mia.

Ich habe mich für 10 Tage in meinen Garten abgeschottet. Handy, Social-Media, Email-Postfach, Nachrichten, TV, Radio etc. ausgeschaltet!

Täglich bei Wind und Wetter mindestens 8 Stunden am Stück im Garten verbracht. Mich mit klugen Büchern in eine andere Welt transportieren lassen, den „Farmerswalk“ nicht auf der Trainingsmatte gemacht, sondern tatsächlich im Garten. Pflanzsteine geschleppt, Blumenbeete angelegt, Blumen ausgesät und vorgezogen, aus überschüssigem Moos im Rasen hängende Gärten mit Hyazinthen gestaltet, Vogelhäuser und Hummeltöpfe gebaut, lila Kartoffeln und Beeren gepflanzt...


Vor allem habe ich aber die Natur beobachtet. Wo scheint wann die Sonne in meinem Garten, welche Tiere leben hier und was benötigen sie um hier zu brüten/sich zu vermehren? Welche Tiere hätte ich noch gerne in meinem Garten?


Wenn ich in der Natur etwas entdecken will, muss ich still werden, mich zurückziehen und beobachten.


Nüchtern und betriebswirtschaftlich ist es vielleicht völlig irre genau jetzt Zeit und Geld in einen Garten zu investieren.


Ist es das wirklich?

  • Ich habe geatmet

  • Ich habe die Sonne angezapft und Vitamin D getankt

  • Ich habe meditiert

  • Ich habe meine Lungen belüftet

  • Ich habe Zeit mit meinem Hund mit spielen und schmusen verbracht

  • Ich habe Tiere beobachtet und ihnen Futter und eine Behausung gegeben

  • Ich habe mich mit positiver Fachliteratur weitergebildet

  • Ich habe neue Beete für Obst, Gemüse und Blumen geschaffen


All das hat MEIN Immunsystem gestärkt, mich beruhigt, mich zu mir selbst gebracht und schlussendlich hat eine Gärtnerin immer die Hoffnung und den Mut, dass es ein Morgen gibt und das Wissen, dass man aus Scheiße ertragbringenden Kompost machen kann!


Gärtnerin zu sein ist ein Lebensgefühl – und kein Beruf oder Hobby!


Diese (Überlebens-)Strategie ist mit Sicherheit nicht für jeden geeignet. Muss sie auch nicht!


Ich für mich habe allerdings gemerkt, je mehr Angst oder Schmerzen ich bekommen, umso mehr muss ich in die Natur, buddeln, pflanzen und mich erden.

Wenn ich auf die letzten 9 Jahre schaue, erkenne ich diese Strategie immer wieder. Selbst auf einem Minibalkon von 3 m² hatte ich in Töpfen, Blumenkästen und Pflanzampeln einen Kirschbaum, Trauben, Tomaten, Kräuter, Salate, Rosen, Dahlien, Lavendel, Erdbeeren … meine Hündin Mia und ich hatten auch noch Platz zum sitzen. Ok ich musste mich schon einfädeln zum Sitzen – aber es hat gereicht.


In den letzten 10 Tagen habe ich viel, sehr viel gepflanzt.


Es tut mir gut und bringt mich wieder in meine Kraft.


Allerdings werden die Stille nur von ganz wenige Menschen gehört.


Vielleicht schaust Du einfach mal in Deinem Umfeld, wer gerade ganz still geworden ist?


Wer in seine eigene Stille-Strategie sich zurückgezogen hat oder ziehen musste um zu überleben?


Nicht jeder kann in solchen herausfordernden Situationen seine Stimme erheben oder gar um Hilfe bitten.


Meiner Erfahrung nach sind es die STILLEN, die unsere Hilfe, ein offenes Herz und Ohr, liebevolle Worte und Taten am nötigsten brauchen!


Je stiller sie werden umso tiefer stecken sie in der Angst/Panik/Schmerzen/Sorgen.


Habt einen Blick für die vielen Solounternehmer und kleine Geschäfte.


Vielleicht kannst Du sie unterstützen, in dem Du Dinge bestellst, Online-Angebote nützt, telefonisch bestellst und sie dann abholst…


Noch viel wichtiger ist, gesehen zu werden! Zeig Ihnen, dass Du sie siehst und wahrnimmst.


  • Ruf einfach mal an und erkundige Dich, wie es Ihnen geht.

  • Schicke eine Postkarte/Mail mit aufmunternden Worten.

  • Lies dir auch ältere Blog-Beiträge auf den Social-Media Kanälen/Homepages durch und like und kommentiere sie. Stelle Fragen dazu…

So bekommen diese Unternehmen mehr Reichweite, was jetzt in diesen Zeiten noch viel wichtiger ist.


Aber vor allem gibt es den Solounternehmern das Gefühl gesehen und geschätzt zu werden! Damit sie nicht vergessen, warum sie ihr ganzes Herzblut, Geld, Zeit etc. in ihr Unternehmen gesteckt haben! Warum sie weiter kämpfen sollen!

Die Kleinen und Stillen brauchen JETZT DEINE HILFE!

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